Wer seine Firmenimmobilie verkauft, um sie dann zu mieten, gewinnt viel Liquidität für Schuldenabbau oder Expansion. Doch nicht immer geht die Rechnung auf.
Sein Blick ist nachdenklich. Richard Enning, Chef von Mr. Wash Auto-Service, schaut aus seinem Büro in der Essener Firmenzentrale auf die verglaste Halle nebenan, wo seine Mitarbeiter auf fast 16.000 Quadratmetern Autos einseifen, schrubben und polieren. Das alles gehört ihm nun nicht mehr. Vor einigen Wochen hat Enning das Stammhaus des 1963 von seinem Vater gegründeten Unternehmens an ein Bankenkonsortium verkauft. "Solche Entscheidungen sind bei Familienunternehmern nie ganz frei von Emotionen", beschreibt der 50-Jährige leise, wie er seine inneren Widerstände gegen den Verkauf überwunden hat.
Das fiel schwer. Schließlich hätten er und seine Kollegen in das Gelände in Essen-Frohnhausen, auf dem neben der Zentrale mehrere Reinigungshallen und eine Tankstelle stehen, viel Arbeit gesteckt, erzählt Enning. Ein Waschcenter dieser Größe, in bester Verkehrslage - das sei neu gewesen, auch für die Baubehörde. "Wir mussten große Überzeugungsarbeit leisten." Angesichts der Historie fühlt er sich dem Standort besonders verbunden.
Den Verkauf bereut er trotzdem nicht. Der Grund: "Außer den Eigentumsverhältnissen ändert sich für uns nichts", sagt Enning. Denn Mr. Wash bleibt - als Mieter der riesigen Autopflegestation.
Anlass für den Deal war eine millionenschwere Finanzierung, die bald ausläuft: Vor einigen Jahren hatte sich Mr. Wash bei Investoren 25 Mio. Euro Mezzanine-Kapital besorgt. Von diesem Gemisch aus Fremd- und Eigenkapital sind im Dezember 18 Mio. Euro fällig. Enning brauchte eine Lösung. Statt zur Refinanzierung etwa eine Anleihe zu begeben oder sich auf langwierige Kreditverhandlungen mit der Bank einzulassen, entschied sich der Unternehmer für das sogenannte Sale-and-Leaseback (SLB), also einen Verkauf mit sofortiger Anmietung. Dadurch erlöste Mr. Wash genau die benötigte Summe.
Mit seiner Bereitschaft, Firmenimmobilien für eine Finanzierung einzusetzen, ist der Mr.-Wash-Chef hierzulande ein Außenseiter. Ob Verwaltungssitz, Produktionshalle oder Filiale: "Für die meisten Familienunternehmer kommt ein Verkauf ihrer Immobilien nicht infrage", sagt Birgit Felden, Direktorin des Instituts für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Sie würden ihre Grundstücke und Gebäude vor allem als Sicherheit betrachten, "Rendite- und Finanzierungsziele sind zweitrangig", sagt Felden.
Sein Blick ist nachdenklich. Richard Enning, Chef von Mr. Wash Auto-Service, schaut aus seinem Büro in der Essener Firmenzentrale auf die verglaste Halle nebenan, wo seine Mitarbeiter auf fast 16.000 Quadratmetern Autos einseifen, schrubben und polieren. Das alles gehört ihm nun nicht mehr. Vor einigen Wochen hat Enning das Stammhaus des 1963 von seinem Vater gegründeten Unternehmens an ein Bankenkonsortium verkauft. "Solche Entscheidungen sind bei Familienunternehmern nie ganz frei von Emotionen", beschreibt der 50-Jährige leise, wie er seine inneren Widerstände gegen den Verkauf überwunden hat.
Das fiel schwer. Schließlich hätten er und seine Kollegen in das Gelände in Essen-Frohnhausen, auf dem neben der Zentrale mehrere Reinigungshallen und eine Tankstelle stehen, viel Arbeit gesteckt, erzählt Enning. Ein Waschcenter dieser Größe, in bester Verkehrslage - das sei neu gewesen, auch für die Baubehörde. "Wir mussten große Überzeugungsarbeit leisten." Angesichts der Historie fühlt er sich dem Standort besonders verbunden.
Den Verkauf bereut er trotzdem nicht. Der Grund: "Außer den Eigentumsverhältnissen ändert sich für uns nichts", sagt Enning. Denn Mr. Wash bleibt - als Mieter der riesigen Autopflegestation.
Anlass für den Deal war eine millionenschwere Finanzierung, die bald ausläuft: Vor einigen Jahren hatte sich Mr. Wash bei Investoren 25 Mio. Euro Mezzanine-Kapital besorgt. Von diesem Gemisch aus Fremd- und Eigenkapital sind im Dezember 18 Mio. Euro fällig. Enning brauchte eine Lösung. Statt zur Refinanzierung etwa eine Anleihe zu begeben oder sich auf langwierige Kreditverhandlungen mit der Bank einzulassen, entschied sich der Unternehmer für das sogenannte Sale-and-Leaseback (SLB), also einen Verkauf mit sofortiger Anmietung. Dadurch erlöste Mr. Wash genau die benötigte Summe.
Mit seiner Bereitschaft, Firmenimmobilien für eine Finanzierung einzusetzen, ist der Mr.-Wash-Chef hierzulande ein Außenseiter. Ob Verwaltungssitz, Produktionshalle oder Filiale: "Für die meisten Familienunternehmer kommt ein Verkauf ihrer Immobilien nicht infrage", sagt Birgit Felden, Direktorin des Instituts für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Sie würden ihre Grundstücke und Gebäude vor allem als Sicherheit betrachten, "Rendite- und Finanzierungsziele sind zweitrangig", sagt Felden.